Mit "Die Zofen" von Jean Genet bringt das theaterzentrum deutschlandsberg im Frühjahr 2022 einen modernen Klassiker auf die Bühne!
„Die gnädige Frau ist gut, ist reich, ist schön, ist großzügig.", heißt es in dem Stück, in dem die Schwestern Claire und Solange im Haushalt eben jeder gnädigen Frau als Zofen dienen. Doch bald wird klar: Ganz und gar nicht ist alles so "schön", "gut" und "großzügig" in jenem Haus.
Es entwickelt sich ein tragisch-komischer Wirbel von Macht und Unterwerfung, von Demütigung und Überhöhung. Ein packender Theaterabend ist garantiert.
Mit
Laura Fasching, Petra Fasching und Sabine Kniepeiss
Bühne
Francis Kügerl
Kostüme
Yvonne Beck
Licht & Technik
Peter Michelitsch
Musik
Peter Weiss
Dramaturgie
Daniel Knopper
Regie-Assistenz
Johanna Menzel
Regie
Monika Schirgi
Pressestimmen
Kleine Zeitung, 03. April 2022
DEUTSCHLANDSBERG
Der Zorn der Zofen
Jean Genets Klassiker im Theaterzentrum.
Rachegelüste der Bediensteten haben in unseren Breiten heute ausgedient. Vielleicht sind sie noch beim Hauspflegepersonal ein Thema - so könnte man Francis Kügerls sterilweiße Bühne mit neongrellen Akzenten interpretieren.
Dennoch hat Jean Genets im April vor 75 Jahren uraufgeführter, moderner Theaterklassiker „Die Zofen" weiterhin Konjunktur. Aktuell schießen die Zofen-Staaten angesichts eines wahnsinnigen Herrenmenschen ein, auch wenn Regisseurin Monika Schirgi im Theaterzentrum darauf nicht anspielt.
Immerhin wecken die Hauptdarstellerinnen Laura Fasching und Sabine Kniepeiss mit ihrer Ohnmacht und den daraus wachsenden sadomasochistischen, mörderischen Allmachtsfantasien gegenüber der „gnädigen Frau" Petra Fasching weder Langeweile noch Unverständnis.
Mental lassen sich die intensiv vermittelten Sandkastenspiele der Unterjochten samt Würge- und Vergiftungsszenen gut nachvollziehen. Von heimlichen Abschusslisten träumen sicher viele …
Elisabeth Willgruber-Spitz
Weststeirische Rundschau, 08. April 2022
Es ist keine leicht verdauliche Kost, die Regisseurin Monika Schirgi mit ihren Damen im TZ serviert. Schon bei der Uraufführung 1947 des Stückes „Die Zofen" von Jean Genet in Paris kam es zu Protesten und Ablehnung des Dramas, welches laut konventioneller Einschätzung zwischen „perversem Traum und grausliger Wirklichkeit" angesiedelt ist. Macht, Demütigung und Unterwerfung, Rachegelüste - sie werden zum Thema des 3-Personen-Psychodramas, das in Laura Fasching und Sabine Kniepeiss als Zofen und Petra Fasching als „gnädige Frau, die „gut, schön und großzügig" ist, drei hervorragende, höchst geforderte Darstellerinnen findet.
Kompliment dem ganzen Team - Bühne: Francis Kügerl, Kostüme: Yyonne Beck, Licht/Technik: Peter Michelitsch, Musik: Peter Weiss, Dramaturgie: Daniel Knopper, RegieAssistenz: Johanna Menzel und natürlich Regisseurin Monika Schirgi sowie den Hausmädchen und der „gnädigen Frau"!