Ronja Mattisdotter ist eine Räubertochter. Die einzige in der Mattisburg und die einzige im ganzen großen Mattiswald. Birk Borkason ist ein Räubersohn. Der einzige bei den Borkaräubern und der einzige in der neuen Borkafeste.
Und genau so soll es bleiben. Finden beide. Ohne sich zu kennen. Erst der Sprung über den Höllenschlund ändert alles. Von verfeindeten Sippen und junger Liebe, von Generationenstreit und Zukunftsangst, von Räubertöchtern und Räubersöhnen.
Sehr frei nach Astrid Lindgren.

Mit
Yvonne Beck, Martina Brand, Katharina Gosch, Arlind Hagjija, Laura Kainz, Arnold Kogler, Paul Kogler, Anna Kohler, Sophia Lierzer, Rosemarie Machek, Julia Müller, Mathias Müller, Pamina Payer, Janine Sailer und Moritz Truppe

Bühnenbau
Francis Kügerl

Kostüme
Lena Truppe & Yvonne Beck

Lichtdesign
David Reinisch

Regie-Assistenz
Lena Truppe

Text & Regie
Paul J. Diwiak

 Pressestimmen

Kleine Zeitung, 26.09.2016

Vernunft der Jugend
Unbekümmert auf Astrid Lindgrens Spuren.
DEUTSCHLANDSBERG.

Diskussionen über Geschlechterrollen, Zukunftsängste und Gewaltregulation. Wer als Erwachsener wieder einmal auf Astrid Lindgrens "Ronja Räubertochter" stößt, meint es nicht mit einem Kinderbuch zu tun zu haben. Wären da nicht die Versatzstücke juveniler Heldensagen, von Zauber wesen bis Räubergeschichten, man das Kinderbuchetikett ernsthaft überdenken. Die Jugendproduktion des Theaterzentrums Deutschlandsberg zeigt Lindgrens letzte große Erzählung in einer beschwingten Inszenierung. Den inhaltlichen Rahmen bildet die Feindschaft zwischen den Räuberbanden der beiden Hauptmänner Mattis und Borka, die sich ebenso übermütig wie tölpelhaft ihrer Rivalität hingeben. Die Vernunft kommt aus der Jugend in Person der Ronja, Mattis Tochter, und Birk, Borkas Sohn. Als junges Liebespaar emanzipieren sie sich nicht nur vom Elternhaus, sondern auch vom Typus der klassischen Räubergeschichte. Regisseur Paul J. Diwiak lässt seine jungen Protagonisten über die Bühne wirbelnd den Stoff erarbeiten. Einzelne Szenen werden hinterfragt, ungeniert wiederholt oder verworfen. Auf moderne Elemente wird verzichtet, stattdessen die Geschichte mit musikalischen Einlagen und einer großen Portion Unbekümmertheit erzählt.
Daniel Hadler

+ + +

Weststeirische Rundschau, 30. September 2016

Astrid Lindgren ließ grüßen!
Das Kinderbuch "Ronja Räubertochter" der schwedischen Autorin aus dem Jahr 1981, das weltweit ein Erfolg und auch verfilmt worden war, ist eine klassische Parodie auf einen Räuberroman und wer bei den beiden Liebenden an Romeo und Julia denkt, liegt so gar nicht falsch. Nur eines unterscheidet Shakespeares Tragödie von Lindgrens Kinderbuch, das in diesem Fall von Regisseur Paul J. Diwiak frei bearbeitet worden war - es gibt ein Happy End für die Liebenden - Ronja, der Tochter des Räuberthauptmannes (Laura Kainz) und Birk, dem Sohn des verfeindeten Räuberhauptmannes Borka (Moritz Truppe).
Regisseur Paul J. Diwiak liebt die Herausforderung, denn es war sicherlich kein leichtes Unterfangen, 15 (!) Jungschauspieler bzw. Jungschauspielerinnen in einer Produktion zu vereinen. Mit Unbekümmertheit erzählen sie lautstark vom Konflikt, der die beiden Banden trennt, bis hin zum gewaltfreien friedlichen Ende - eine Metapher für eine friedliche und gewaltlose Möglichkeit zur Veränderung der Welt. Arlind Hagjija als Mattis, Rosemarie Machek als dessen Frau auf der einen Seite, Mathias Müller als Borka und Sophia Lierzer als Borkas Frau auf der anderen Seite seien hier stellvertretend für das ganze Team genannt, das zeigt, wie professionelle Jugendtheater-Arbeit im TZ aussehen kann.
Nicht nur dass einige der Darsteller auch musikalisch gefordert wurden, was für die musische Begabung der jungen TZler spricht (Kompositionen: Paul J. Diwiak), bestachen auch die Kostüme vor allem der Fabelwesen, für die Lena Truppe und Yvonne Beck verantwortlich zeichneten.