Chicago in den Swinging Twenties. Eine Stadt voller Jazzmusiker und Mafia-Gangster. Als aber zwei Exemplare der ersten Kategorie den Letzteren in die Quere kommen, müssen die Musiker schleunigst aus der Stadt verschwinden. Unverhofft kommen die beiden da zu einem neuen Engagement in Florida - jedoch ausgerechnet in einer Damenkapelle! Und dort warten schon neue Probleme auf sie. Denn neben der Frage, wie man mit Stöckelschuhen überhaupt gehen kann, stellt sich bald eine ganz andere: Wer angelt sich die zuckersüße Blondine - und wer den Millionär?

Am Ende steht eines fest: Niemand ist vollkommen, außer das Chaos.

Mit
Larissa Semlitsch, Paul J. Diwiak, Gerd Wilfing; Sepp Brauchart, Charly Diwiak, Kathrin Diwiak, Sandra Malli, Lukas Michelitsch, David Reinisch, Christa Schmelzer-Ziringer, Verena Suppan, Lena Truppe und Johannes Windisch

Bühne & Kostüme
Barbara Diem-Fischer

Bühnenbau
Francis Kügerl

Maske
Sandra Malli

Licht
Peter Michelitsch

Produktionsleitung
Gerd Wilfing

Regie-Assistenz
Katrin Engelbogen

Text
Irene Diwiak

Regie
Marc Lippuner

 Pressestimmen

Kronen Zeitung, 20. Dezember 2014

Es ist wohl die Hollywood-Komödie schlechthin, die derzeit im Theaterzentrum Deutschlandsberg zu sehen ist: Irene Diwiak hat den Film-Klassiker „Manche mögen's heiß“ für die Bühne bearbeitet. Als Titel dient der berühmte letzte Satz des Streifens: „Niemand ist vollkommen“. Zu sehen bis zum 10. Januar.

Vom vollbusig-naiven Prachtexemplar der Weiblichkeit (Marilyn Monroe) bis hin zum sympathischen Macho, der nicht ganz freiwillig zum Travestiekünstler mutiert (Tony Curtis) – in kaum einer anderen Filmkomödie werden der Darstellungsspielraum von Geschlechterrollen und die damit verbundenen Klischees offensichtlicher und unterhaltsamer verhandelt, als in Billy Wilders Kino-Klassiker „Manche mögen's heiß“. Irene Diwiak hat den Stoff mit dezenten Hinweisen auf den aktuellen Stand des Geschlechterdiskurses für das TZ Deutschlandsberg bühnenreif gemacht. Auch die Inszenierung von Marc Lippuner schlägt in diese Richtung: Die mit dem Thema verbundene Schwarz-Weiß-Malerei findet sich als farbliches Konzept der Inszenierung wieder, die tollen Bühnenelemente von Barbara Diem-Fischer sind bestimmt nicht nur aus finanziellen Gründen schablonenhaft und auch, dass die äußerst aufgeweckt agierenden DarstellerInnen zur Überzeichnung neigen, darf als bewusst gesetztes Mittel gelesen werden.

Auf diesem Weg findet diese Inszenierung einen gelungenen Mix aus Nacherzählen und Nachdenken, aus Werktreue und Kommentar. Der Unterhaltungswert wird dabei nicht im geringsten minimiert, dafür gibt man Klischees hemmungslos der Lächerlichkeit preis. Hingehen und mitlachen!

Christoph Hartner

+ + +

Kleine Zeitung, 29. Dezember 2014

Mafia, Mädchen und Mordsspaß

Schräges Duo entführt in die Goldenen Zwanziger.

DEUTSCHLANDSBERG. Sind Bassist Paul J. Diwiak und Triangelspieler Gerd Wilfing in ihren Kleiderrollen schon umwerfend sympathisch, gebühren der jungen Autorin Irene Diwiak und Regisseur Marc Lippuner rote Rosen. Mit heiterer Leichtigkeit ist es ihnen gelungen, Billy Wilders Filmkomödie "Manche mögen's heiß" für die Bühne in der alten Deutschlandsberger Schmiede umzumodeln. Ohne wehmütiges Gedenken an Marilyn Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon hält das tolle Ensemble mit der eigenen Version von "Niemand ist vollkommen" die Stimmung hoch. Sepp Brauchart als Mafiapate und MGM-Löwe zum Start vor "Mozarella's Bestattungsinstitut" ist ein Brüller, die Damenband unter der strengen Verena Suppan ein Schrei, "Sugar" Larissa Semlitsch einfach süß und "Bienenstock" Johannes Windisch köstlich kauzig. Barbara Diem-Fischers grandiose potemkinsche Attrappen und ausgetüftelte Kostüme lassen Chicagos Roaring Twenties wiedererblühen. Mitreißend.

Eli Spitz