Ein neues Jahr, ein neues Glück. Die Oktavaner feiern ihr letztes Schuljahr, aber hauptsächlich sich selbst. Gerber ist ganz vorne mit dabei. Noch. Der letzte erste Schultag ändert alles.

Ab jetzt gibt es nur noch Kupfer, Karzer und Kollegenschweine. Freunde werden weniger, der Druck wird mehr, blaue Briefe kommen, Lisas Briefe nicht. Und die Matura rückt auch immer näher. Das letzte Jahr, das letzte Glück?

Das junge Team vom theaterzentrum deutschlandsberg bringt die zeitlosen Kämpfe der Jugend um Anerkennung von Lehrer und Eltern, Geliebten und Freunden frei nach Friedrich Torbergs „Der Schüler Gerber“ auf die Bühne.

Mit
Yvonne Beck, Katharina Gosch, Arlind Hagjija, Laura Kainz, Arnold Kogler, Anna Kohler, Julia Müller, Kerstin Puntigam, Janine Sailer und Moritz Truppe

Bühne
Francis Kügerl

Kostüme
Verena Suppan

Technik
David Reinisch, Robert Reichel

Support
Thorsten Zerha

Regie-Assistenz
Lena Truppe

Regie
Paul J. Diwiak

 Pressestimmen

Weststeirische Rundschau, 03. Oktober 2015

Nicht genügend - setzen! ...

Als Friedrich Torberg seinen Roman "Der Schüler Gerber" schrieb, war er gerade 22 Jahre alt und hatte erst zwei Jahre zuvor seine Matura abgelegt. Die Akteure der Jugendtheaterproduktion im TZ haben sie bis auf eine Ausnahme noch vor sich. Genau so wie es in ihrem Stück "nicht genügend", frei nach dem "Schüler Gerber", der Fall ist.

Regisseur Paul J. Diwiak, von dem auch die Textbearbeitung stammt, ist es gelungen, jene Atmosphäre, die gezeichnet ist von Versagensangst im Schülermilieu, Druck, den Kampf um Anerkennung, Freunde, Liebe, den Problemen mit Lehrern usw., glaubwürdig zu vermitteln. Das Thema ist durchaus auch heute noch aktuell und könnte, besser sollte, jenen zu denken geben, die Jugendlichen wenig oder kaum Verständnis entgegen bringen.

Die Rollen der Erwachsenen des Stückes des Jugendlichen selbst chorisch zu überlassen war ebenso eine ausgezeichnete Idee wie das Entschweben der beiden Hauptfiguren Gerber und Benda beim berührenden "Abschiednehmen". Wie immer bot das schlichte Bühnenbild von Francis Kügerl den passenden Rahmen für die jugendlichen Akteure, die temperamentvoll ihrer Sicht der Dinge, ihrer Freude aber auch mit viel Gefühl ihrem Schmerz Ausdruck verliehen.

Gesamt gesehen soll hier erneut darauf hingewiesen werden, wie wichtig es für Jugendliche ist, in Deutschlandsberg einen Ort finden zu können, an dem man sich mit Literatur nicht nur auseinandersetzen kann, sonder wo ihnen auch die Möglichkeit geboten wird, sich selbst - und das von Kindesbeinen an - zu profilieren.