Stellen sie sich vor, Priamos, der König von Troja ist unpässlich. Stellen Sie sich vor, es wäre eigentlich daran, den Spartanerkönig Menelaos zu besuchen und stellen Sie sich vor, Priamos‘ Gattin, Hekabe, segelt nun seiner statt mit ihren beiden Söhnen über die Ägäis. Das gibt einen glanzvollen Staatsbesuch, mit Speis und Trank, Musik und Tanz. Doch bald schon murmelt und tuschelt man hier und dort, bald werden vertrauensselige Blicke prüfend, schleichend hat sich ein Schatten auf die Festgesellschaft gelegt. Die einen sprechen von lässlichen Querelen, die anderen sprechen es deutlicher aus: Es könnte Krieg geben.

Daniel Knoppers „Hekabes Söhne“ ist eine freie Bearbeitung des antiken Sagenstoffes rund um den Krieg um Troja, die sich dessen Figurenreichtums bedient und sich rund um seine zentrale Dichotomie aufbaut: Krieg und Frieden.

Mit
Sepp Brauchart, Kathrin Diwiak, Katrin Engelbogen, Laura Kainz, Maria Kainz, Arnold Kogler, Christoph Kugler, Sandra Malli, Moritz Truppe, Thomas Vollmann, Gerd Wilfing und Thorsten Zerha

Bühnenbau
Francis Kügerl

Kostüme
Yvonne Beck

Licht
Peter Michelitsch

Regie-Assistenz
Lena Truppe

Text & Regie
Daniel Knopper

 Pressestimmen

Kleine Zeitung, 21. September 2019

THEATERZENTRUM DEUTSCHLANDSBERG
Ein neuer Blick auf Krieg und Frieden

So könnte es gewesen sein: Daniel Knopper erzählt in "Hekabes Söhne" eine andere Geschichte aus Troja.
Im Frühjahr kam einige Kilometer südlicher, im Kür­bis Wies, Odys­seus' Rückkehr nach Ithaka auf die Bühne; im Thea­terzentrum Deutschlandsberg steht nun die Vorgeschichte, der Trojanische Krieg, auf dem Spielplan. Autor und Regis­seur Daniel Knopper hat sich dafür eine freie Fassung des Geschehens zurechtgelegt.
„Was, wenn ..?", fragt er und verschiebt ausgeklügelt die Konstellationen, die dem Kon­flikt zugrunde liegen: Hekabe, Trojas Königin, ist die eigentliche Hauptperson, ihr Mann Priamos nicht einmal eine Nebenfigur und von einer Entfüh­rung Helenas kann keine Rede sein. Ein Spiel auf ei­ner schiefen Bühnenebene, das als Neuerzählung vertraut und erfrischend ist. Mit großem Ensemble und mit spektakulären Zweikämpfen inszeniert und doch dort mit den eindrucksvollsten Szenen, wo diese wortlos und still erzählt werden.
Daniel Hadler