Ein Mann, unermesslich reich durch eine Erbschaft, hat alles, was man sich nur wünschen kann. Haus, Haushälterin, Diener, eine kluge Tochter, einen florierenden Konzern.
Nur, wie die Menschen in Wirklichkeit sind, wie sich das ganz normale Leben anfühlt, das hat er fast vergessen. Deshalb richtet er es so ein, dass er in seinem eigenen Preisausschreiben zehn Tage Skiurlaub in einem Luxushotel gewinnt und reist inkognito als armer Herr Schulze in die Berge.
Seine Tochter fürchtet, dass er schlechte Erfahrungen machen könnte und kündigt dem Hotel den verkleideten Millionär an. Doch es kommt zu einer Verwechslung und bald geht es im Foyer des Grandhotels drunter und drüber ...

Erich Kästners Stück „Drei Männer im Schnee“ ist voll bissiger Dialoge und Situationskomik und lässt nachdenken über die wahren Reichtümer im Leben.

Mit
Charly Diwiak, Kathrin Diwiak, Katrin Engelbogen, Arlind Hagjija, Valentina Kaup, Christoph Kugler, Astrid Maier-Ferra und Gerd Wilfing

Bühnenbau
Francis Kügerl

Kostüme
Katrin Engelbogen

Technik
Peter Michelitsch

Regie
Ninja Reichert

Aufführungsrechte bei chronos theatertexte, Hamburg

 Pressestimmen

Kleine Zeitung, 15. Dezember 2019

TZ Deutschlandsberg
Kurioses von Erich Kästner
Die Welt steht kopf beim Rollentausch.

So „schick" wie aus dem Alt­kleidersack schlittert Gerd Wilfing als Schulze ins No­belhotel. Hat die Publikums­lacher auf seiner Seite und das Hauspersonal im Genick. Für die herrlich hinterfotzige ,,Direktorin" Astrid Maier­-Ferra und ihren blasierten „Portier" Charly Diwiak ist keine Schikane zu schäbig, um den Schandfleck aus der Luxusdomäne zu vergraulen. Dass der Schulze in Wahrheit ein Konzernherr, Christoph Kuglers Dr. Hagedorn statt vermeintlichen Millionärs ein armer Schlucker und Arlind Hagjija nur ein Kurzzeit-­Aufsteiger ist, treibt den Spaß in Erich Kästners Rol­lensatire „Drei Männer im Schnee" (1934 als Roman er­schienen) im Theaterzen­trum Deutschlandsberg auf die Spitze.
Mit flottem Witz, kuriosen Schwips- und Schaukelszenen, schrägen Figuren samt Requisitengags inszeniert Ninja Reichert die Komödie auf Hochglanz. Ein Schrei die mannstolle Katrin Engelbo­gen sowie Kathrin Diwiak als ulkige „Hausdame“.
Elisabeth Willgruber-Spitz

+ + +

Weststeirische Rundschau, 20. Dezember 2019

Die ganze Welt ist ein Theater …

... lässt Kästner die Hauptfigur seines Stückes „Drei Männer im Schnee" be­haupten. Und ein Theater im besten Sinn des Wortes erlebt man auch im TZ Deutschlandsberg, wo man als letzte Produktion des Jahres diese Komödie zur Aufführung bringt. Vor allem als „Silves­terkost" geeignet - wie immer waren die Karten dafür schnell reserviert - beweist das TZ -Ensemble wieder einmal, dass Komödiantisches den „Fast-Profis" abso­lut keine Probleme bedeuten. Bekanntlich liegt ja hier die Schwierigkeit!.
Und absolut witzig und flott geht es in Kästners Komödie auch zu. Kästner hat das Stück 1934 unter dem Pseudonym Robert Neuner mit dem Titel „Das lebens­längliche Kind" herausgebracht. Er war einer der wenigen intellektuellen Gegner des Na­tionalsozialismus, die Deutschland nicht ver­lassen haben. Obwohl seine Bücher verbrannt wurden schrieb er unter dem Pseu­donym weiter. Oftmals verfilmt, als Hörspiel gesendet, wurden die „Drei Männer. .. " durch Situationskomik, bissige Dialoge, die jedoch auch zum Nachdenken anregen, stets zu gro­ßen Erfolgen.
Deutschlandsberg und die TZler sind in der Lage hier anzuschließen. Ninja Rei­cherts Regie lässt alles zu, was schräg, wit­zig, unterhaltsam ist. Da gleiten der reiche Geheimrat Tobler als Fritz Schulze alias Gerd Wilfing - ebenso aus dem Altkleider­schrank gestyled wie Dr. Fritz Hagdorn (Chris­tian Kugler) - gekonnt über die Eisfläche der Rezeption eines Luxushotels zu, in dem sie als Gewinner eines Preisausschreibens Logis beziehen sollen. Der eine inkognito weil er einmal erleben will, wie sich ein ganz ,,normales" Leben anfühlt, der andere zu­recht, um letztlich als verliebter Glückspilz den Ort des Geschehens zu verlassen. Da steckt man den Diener Johann (Arlind Ha­glija), als nobler Herr"verkleidet", in einen Frack und lässt ihn mit siamesischen Katzen das Zimmer teilen, da wird Charly Diwiak zum gewitzten Portier und Astrid Maier­Ferra zur blasierten Hoteldirektorin, zeigt Frau Casparius (Katrin Engelbogen) ihre hübschen Bein􀁗e und spielt alle Mitteln als Verführerin aus, und da sorgen sich zu recht Hausdame Frau Kunkel (Kathrin Diwiak) um das Wohl und den guten Ausgang der Ge­schichte ihres Herr Geheimrates, während Geheimrats Töchterchen Hilde (Valentina Kaup) sich schließlich noch verliebt und sich sogar mit einem armen Schlucker ver­lobt ...
Es soll ja spannend für die Zuschauer wer­den, daher werden Sie aus diesen Angaben wahrscheinlich nicht klug. Fest steht- Unter­haltung pur steht an, wenn Sie sich für eine der nächsten Aufführungen - leider erst wie­der im Jänner -entscheiden. Wie immer sollte auch der Bühnenbau von Francis Kü­gerl nicht unerwähnt bleiben. Er besticht durch weiß in weiße Schlichtheit! Für die Kostüme zeichnet Katrin Engelbogen, für die Technik Peter Michelitsch verantwortlich.