Deutschlandsberg ist in Gefahr. Nicht zum ersten Mal, aber diesmal wirklich ernsthaft. Auch wenn die Bedrohung für den normalen Bürger noch nicht sichtbar ist, für eine Handvoll Eingeweihte ist es längst traurige Gewissheit: Viel Zeit bleibt nicht mehr. Wenn nicht bald Hilfe kommt, wird es diese idyllische, friedliche Ortschaft am Fuße der letzten Alpenausläufer so wie wir sie kennen nicht mehr geben ... und als die Lage immer aussichtloser wird, als man gerade schon aufgeben will, da taucht plötzlich jemand auf, der die Sache offenbar in die Hand nimmt. Captain Koralm! Der Retter von über der Baumgrenze! Aber mit ihm kommt auch noch so einiges anderes ans Licht in der weststeirischen Bezirkshauptstadt ...

Unter der Leitung von Christoph Theussl und Paul J. Diwiak entwickeln die Jugendlichen des theaterzentrums ein rasant-trashiges Theaterstück mit Musik, das sich mit unterdrückten Fähigkeiten, Katastrophen- und Verschwörungsszenarien und kleinbürgerlicher Doppelmoral auseinandersetzt. Mit viel Ironie, großen Gefühlen und der einen oder anderen Anlehnung an gängige Superhelden-Mythen.

Mit
Johanna Aldrian, Arlind Hagjija, Shqipe Hajdari, Valentina Kaup, Johanna Menzel, Linda Petschnigg, Lena Pöltl, Fabian Prattes und Fabian Wolf

Bühne
Francis Kügerl

Kostüme
Yvonne Beck

Technik
Marco Pessl

Regie-Assistenz
Yvonne Beck

Konzept & Regie
Paul J. Diwiak & Christoph Theussl

 Pressestimmen

Kleine Zeitung, 02. Oktober 2021

Furcht vor dem Kernöl-Kid
Jugendstück „Captain Koralm“ entdeckt die Heldinnen.

Seit Deutschlandsbergs Schutzherr Captain Koralm untergetaucht ist, herrscht in der Stadt Chaos. Dunkle Spieler und Trickser treiben ihr Unwesen und zu allem Überdruss droht der Bösewicht Kernöl-Kid, alle Kernöllager zu zerstören. Eine ausweglose Lage? Es stellt sich heraus, diese Deutschlandsberger wissen zu überraschen. Genauer: Diese Deutschlandsbergerinnen sind eine Wucht.
„Captain Koralm“ folgt der Logik von Comicreihen wie „Austrian Superheroes“: Lokal-kolorierte Helden treffen auf offenherzige Sprache und zeitgenössische Referenzen: „Leck Buckl“ wird lauthals geflucht und „Selfie“ gerufen, wenn es die Logik der Zeit verlangt. Ein heiteres Spiel mit den Klischees der Region, von Lady Schilcher, die vom „besten Safterl“ schwärmt, bis zur weisen Woazboatwoman. Und weil der beste Partner des modernen Superhelden die Selbstironie ist, gibt es für das Publikum einiges zu lachen - über sich selbst und das neunköpfige Jugendensemble, das unter der Regie von Paul J. Diwiak und Christoph Theussl mit Spielfreudigkeit überzeugt.
Daniel Hadler

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Steirer Krone, 02. Oktober 2021

Theaterzentrum Deutschlandsberg: „Captain Koralm“ startet seinen Einsatz
Superhelden trinken Schilcher

Bang! Pow! Splash! Im Theaterzentrum Deutschlandsberg treten derzeit die Superhelden des Schilcherlandes zur großen Abrechnung an. Das Jugendtheaterstück „Captain Koralm“ macht auf humorvolle Art die versteckten Talente der Region sichtbar und stichelt gegen provinzielle Doppelmoral.
Sapperlot, sind die Avengers denn in die Weststeiermark übersiedelt? Als in Deutschlandsberg ein Bösewicht auftaucht, der die unerklärliche Abwesenheit von Captain Koralm nutzen will, um sämtliche Kernöl-Vorräte zu zerstören, stellt sich heraus: In der Region wimmelt es nur so vor Superhelden. Lady Laßnitz, Major Hebalm, Schichergirl und Woazboart Woman treten zusammen an, um die Region vor dem Bösen zu retten - doch der Weg dorthin ist gespickt mit Hindernissen.
Trashige Popkultur und die Untiefen der Lokalpolitik treffen in diesem theatralen Comic aufeinander. Regiert wird dieser von König Humor, doch zwischen all den regional gefärbten Gags und Slaptstick-Einlagen werden auch durchaus brisante Themen angesprochen: So wird etwa die wirtschaftliche Abhängigkeit der Region von Tourismus, Kulinarik und Koralmtunnel ebenso auf die Schaufel genommen wie die Mängel im Infrastrukturausbau. Auch die kleinbürgerliche Doppelmoral und die provinzielle Freunderlwirtschaft erweisen sich im Kampf gegen das Böse mitunter als echter Stolperstein.
Unter der Leitung von Christoph Theussl und Paul J. Diwiak bringen die jugendlichen Darsteller eine herzhafte Provinzposse auf die Bühne, die sie mit ganz viel Humor in ein Superheldenkostüm stecken. Pow, das schlägt ein!
Christoph Hartner

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Weststeirische Rundschau, 08. Oktober 2021

Koralmpower … Superhelden aus der Region machen von sich reden

Dass Deutschlandsberg eine liebenswerte Stadt ist und noch liebenswertere Bewohner hat, ist eigentlich keine Offenbarung, geschweige denn Stoff für eine Geschichte. Es sei denn, man dringt tiefer in das Geschehen der Stadt ein und weiß, dass alles nicht so friedlich abging, wie man meint.
Und darum geht es in der neuen Produktion im TZ, denn dort erzählen die jungen Darstellerinnen und Darsteller bzw. eine Erzählerin von Superkräften, die drohendes Unheil verhindern wollen, von sonderbaren Bewohnern wie Lady Laßnitz, Woazboart Woman, Schilcher Girl, Kernöl Kid, Major Hebalm und Mr. Wies sowie dem Superhelden Captain Koralm. Und wie sie es tun - keine Minute, in der nicht Spannung aufflammt, in der man nicht fasziniert das Treiben auf der Bühne verfolgt und sich dabei bestens unterhält.
Christoph Theussl und Paul J. Diwiak, zuständig für Konzept und Regie, haben mit den Jugendlichen diese fiktive Geschichte um Deutschlandsberg entwickelt und zogen erfrischend alle Register ihrer Möglichkeiten. Mit Johanna Menzel, Valentina Kaup, Linda Petschnigg, Johanna Aldrian, Lena Pöltl, Shqipe Hajdari, Fabian Wolf, und Fabian Prattes sowie Arlind Hagjija als „Titelheld“ stand ein hochtalentiertes Jung-TZler-Team auf der Bühne, das alle Fähigkeiten - auch singend - aufbot, um das Publikum gut zu unterhalten. Nicht zu vergessen Yvonne Beck, Francis Kügerl und Marco Pessl und ihr Beitrag „hinter der Bühne“!