Die Brewster-Schwestern, zwei liebenswerte alte Damen, die - so scheint es - niemandem ein Haar krümmen könnten, haben ihre ganz eigene Methode, einsame Männer „Gott näher zu bringen“. Das muss Mortimer, der Neffe der beiden schrägen Tanten, auf schreckliche Weise erfahren, denn in der Wohnzimmertruhe liegt eine Leiche versteckt … Und es wird nicht die einzige bleiben.
ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN ist eine turbulente Komödie über Wahnsinn, schwarze Schafe, Familienbande und ... Gift.

Mit
Kathrin Diwiak, Astrid Maier-Ferra, Larissa Semlitsch; Sepp Brauchart, Alois Deutschmann, Christoph Kugler, Lukas Michelitsch, Gerd Wilfing und Thorsten Zerha

Bühne
Barbara Diem-Fischer

Kostüme
Johanna Kraxberger & Verena Suppan

Bühnenbau
Francis Kügerl

Technik
Peter Michelitsch

Regie-Assistenz
Laura Kainz

Regie
Marc Lippuner

Aufführungsrechte: Deutscher Theaterverlag, Weinheim

 Pressestimmen

Kronen Zeitung, 18.12.2016

Die Leichen im Keller
Wenn der mörderische Wahnsinn eine ganze Familie befällt und man trotzdem nicht aufhören kann zu lachen, dann sitzt man in einer Aufführung von "Arsen und Spitzenhäubchen". Das Theaterzentrum Deutschlandsberg bringt den schwarzhumorigen Bühnenklassiker in einer vifen, äußerst unterhaltsamen Inszenierung von Marc Lippuner auf die Bühne.
Eigentlich wirken Abby und Martha Brewster ganz unschuldig. Doch die Schwestern haben Leichen im Keller - elf Stück, um genau zu sein, und eine weitere in der Sitzbank unter dem Fenster. Für ihren Neffen, den Theaterkritiker Mortimer, bricht eine Welt zusammen, als er davon just an jenem Tag erfährt, an dem er sich mit der süßen Elaine verlobt.
Dass sein Bruder Teddy glaubt, er sei Roosevelt und dann auch noch sein verschollener Bruder Jonathan mit enstelltem Gesicht und einer weiteren Leiche vor der Tür steht, gibt der schwarzen Komödie von Joseph Kesselring, die 1941 uraufgeführt wurde, das Futter für einen echten Klassiker.
Vor einer schwarz-weißen Kulisse (Barbara Diem-Fischer) lässt Regisseur Marc Lippuner die blutrote Geschichte der wahnsinnig lustigen Familie ablaufen. Dass er Dr. Einstein etwa als Puppe auf die Bühne bringt, ist ein vifer Kniff. Generell konzentriert er sich aber vor allem darauf, die mörderische Verschrobenheit der Brewsters in all ihren Facetten zu zeigen: Von den süßlich-giftigen Tantchen Kathrin Diwiak und Astrid Maier-Ferra über den stets zur Attacke auf die Lachmuskeln bereiten Präsidenten Christoph Kugler und den kritischen Hysteriker Gerd Wilfing bis hin zum monströsen Puppenspieler Thorsten Zerha, steht Lippuner ein tolles Ensemble zur Verfügung - und er nutzt es hervorragend.
Christoph Hartner

+ + +

Kleine Zeitung, 09.01.2017

Mörderischer Klassiker

Im Krimi-Klassiker "Arsen und Spitzenhäubchen" gibt es in Deutschlandsberg schwarzen Humor vom Feinsten.
Mörder sind überall und oft näher, als man denkt. Immerhin legt man sich nicht einfach in eine Sitzbank, um zu sterben. Dies ist die düstere Essenz des Kultkrimis "Arsen und Spitzenhäubchen". Vor der schwarz-weißen Kulisse tigert der entsetzte Mortimer Brewster (Gerd Wilfing) in Cary-Grant-Manier über die Bühne. Wie im 1944 erschienenen Film von Frank Capra scheint auch er über dem Familienwahnsinn nahezu verrückt zu werden. Heldenhaft behält er seinen Verstand und den Überblick über Tote und Lebende. Thorsten Zerha glänzt in seiner Rolle als düsteres, schwarzes Schaf Jonathan und bringt dessen Mienenspiel als skrupelloser Frankenstein auf den Punkt. Die Dialoge der Brewster-Schwestern (entzückend: Kathrin Diwiak, Astrid Maier-Ferra) und die raffinierte Situationskomik sorgen für einige Lacher im Publikum und machen das Morden zur alltäglichen, schlechten Angewohnheit.
Joseph Kesselrings Klassiker bringt selbst die noch warmen Leichen im Keller ans Licht und hält fest, dass das letzte Glas Wein im Hause Brewster noch nicht getrunken ist. Schwarzer Humor vom Feinsten.
Julia Haslebner